Sonnenflut - das vierte und letzte „galaktische“ Musical der Kopernikus-Realschule

Sonnenflut - das vierte und letzte „galaktische“ Musical der Kopernikus-Realschule

 

Auch in diesem Jahr basiert die Handlung des Schulmusicals auf der Beobachtung und Interpretation astronomischer Phänomene. Wie schon bei den vorangegangenen drei Projekten diente hier der Namensgeber der Schule mit seiner wissenschaftlichen Arbeit als Inspirationsquelle.

Während allerdings in den beiden ersten Stücken die von Kopernikus selbst beobachteten Planeten des Sonnensystems im Mittelpunkt standen, bilden nun, wie bereits im dritten Musical, aktuelle Erkenntnisse der Astronomie den Hintergrund für eine fantasievolle Story.

Um was geht es also diesmal?

Junge Sonnen, die gerade irgendwo im Weltall entstanden sind, entwickeln sich, entdecken ihre gigantischen Kräfte, schlagen über die Stränge, geraten in Konflikt mit ihrer Umwelt und lernen Verantwortung zu übernehmen und zu tragen. Kosmische Wolken kümmern sich um diese unreifen Energieriesen, sind mitunter überängstlich und müssen lernen, dass ihre Schützlinge sich zu eigenen Persönlichkeiten entwickeln. Kalte und düstere Eisskulpturen bedrohen Licht und Wärme im Universum. Kein Wunder, sie drohen zu schmelzen, wenn sich ihre Umgebung wegen der Sonnen zu stark erwärmt.  Offene Fragen und Konflikte sind also vorprogrammiert. Können sich die jungen Sonnen behaupten oder kommt es zur universalen Eiszeit? Entlassen die kosmischen Wolken ihre Zöglinge in die ungewisse Eigenständigkeit und lernen die ihre Verantwortung wahr zu nehmen? Und welche Rolle spielen eigentlich die Polarlichter?

Dies alles versucht das Musical „Sonnenflut“ zu beantworten.

Alle Phänomene beruhen übrigens auf astronomischen Beobachtungen: Im Jahr 2009 entdeckte ein Heidelberger Forscherteam ein Gebiet im All, das eine hohe Zahl an Sonnen produziert. Die grüne Wolke „Hanny´s Object“ gilt als die Geburtsstätte junger Sterne und das Hubble Weltraumteleskop hat Bilder veröffentlicht, die rätselhafte Eisskulpturen zeigen.

„Ist das alles nicht ein bisschen viel Weltall und Sternenstaub?“, mag sich hier der geneigte Leser denken. Doch die Verbundenheit zum besagten Thema entspringt nicht etwa einer Marotte der Protagonisten. Bereits im Jahre 2000 machte man sich an der Kopernikus-Realschule Gedanken, wie man ein unverwechselbares Erscheinungsbild entwickeln könnte. Der Begriff „Corporate Identity“ war in aller Munde. Ergebnis dieser Überlegungen waren dann schon bald die besagten „galaktischen“ Musicals. Darüber hinaus entstand 2004 der so genannte „Abend am Kamin“, eine Weihnachtsveranstaltung, die ebenso individuell alljährlich gleichsam eine Werkschau der verschiedenen musischen Arbeitsgemeinschaften bietet.

In diesem Jahr nun werden diese beiden beliebten und erfolgreichen Formate zusammengeführt. Der diesjährige Abend am Kamin wird folglich zum letzten Musical  „Sonnenflut“. 

Insgesamt 120 Schülerinnen und Schülern führen mit den 20 Mitgliedern des Lehrerchores und einer Begleitband aus ehemaligen Schülern dieses Stück auf, das damit auch beide Veranstaltungsreihen zum Abschluss bringt.

Natürlich kann man bei solch einem Science-Fiction-Fanatsy-Spektakel frei nach Erich Kästner, fragen: „Wo bitte bleibt das Realistische? Wie steht es um die Sozialkritik?“

Darauf angesprochen erwidert Regina Heinkel, stellvertretend für das Vorbereitungsteam: „Im Prinzip geht es hier um eine klassische Entwicklungsgeschichte. Es gibt Konflikte, Zickenkriege und das Ringen um Nähe und Freiheit in Beziehungen. Das alles sind klassische Themen sozialkritischer Schauspiele. Wir sehen unsere Musicals daher mehr als Sozialkritik im farbenfrohen Gewand.“

Wie in den vergangenen Jahren darf man gespannt sein, wie das stattliche Ensemble der Kopernikus-Realschule diese Geschichte auf die Bühne bringt.

Die Bad Mergentheimer Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, diese Geschichte von kosmischen Wolken, die Muttergefühle entdecken, jungen Sonnen, die über die Stränge schlagen und „kosmischen Figuren“, die für das Gleichgewicht im Universum sorgen, mitzuerleben.

Die Aufführungen dieses vierten „galaktischen“ Musicals finden am Dienstag, den 18. Dezember und am Mittwoch, den 19. Dezember jeweils um 19.30 Uhr im Kurhaus-Kursaal statt.

Der Eintritt ist frei, Spenden sind herzlich willkommen. Über das Sekretariat der Kopernikus-Realschule Bad Mergentheim sind Karten für die Vorstellungen erhältlich.

 

Manfred Litwitz

 

 

Bilder:

v.l. Die Sonne, eine Eisskulptur und eine kosmische Wolke sind die Hauptfiguren im diesjährigen Musical „Sonnenflut“ der Kopernikus-Realschule.

(Jennifer Stabel, Ann-Sophie Weidling, Rebecca Radutiu)

(Bilder: Sandra Kaulbersch)