Verabschiedete Lehrer

Von links nach rechts: Thomas Spirk, Ulrike Pahl, Ingrid Finke und Schulleiter Heiko Knebel

Nach unglaublichen 106 ½ Dienstjahren an der Kopernikus-Realschule in Bad Mergentheim und weiteren Jahren im Schuldienst an anderen Lehreinrichtungen ertönt für drei Lehrer am Mittwoch das allerletzte Mal der Schulgong. Ingrid Finke, Ulrike Pahl und Thomas Spirk verabschieden sich in den wohlverdienten Ruhestand.

Ms Finke hat dabei seit insgesamt 40 Dienstjahren und 25 Jahren an unserer Schule den Schülern die Sprachen Englisch und Deutsch näher gebracht und dabei sicherlich an die 1000 Mal erklärt, dass become nicht bekommen bedeutet. „Nein, liebe Schüler, ihr seid mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit an Weihnachten kein Fahrrad geworden!“ Dabei glich ihre sprachliche Sicherheit der eines native speakers und wurde auch im bilingualen Unterricht eingesetzt. Frau Pahl unterrichtete nach 4 ½ Jahren an einer anderen Schule an der Kopernikus-Realschule den Rest ihrer 45 Dienstjahre mit den Fächern Deutsch und Geographie. Besondere Erwähnung verdient ihr unermüdlicher Einsatz in der Vorbereitungsklasse. Hier wird Kindern mit Migrationshintergrund die Möglichkeit gegeben, in kleinen Gruppen die deutsche Sprache zu erlernen. In der heutigen Zeit sind Schulen auf Lehrerinnen wie sie, die mit Engagement und Motivation auch bereit sind, Bilderbücher mit den Lernern zu lesen oder Realien und Gegenstände mit in die Schule zu bringen, unbedingt angewiesen. Herr Spirk war für praktische Arbeiten und die Bewegung zuständig. Als Technik- und Sportlehrer fanden die Schüler bei ihm seit nunmehr 42 Jahren im Schuldienst und nicht weniger als 40 Jahren an unserer Schule die ersehnten Ausgleiche und durften sich handwerklich betätigen. Kleine Schrammen und blaue Daumen nahmen die Schüler für verschiedenster Projekte, z.B. mit Solaranlagen oder regenerativen Energien gerne in Kauf. Auch war er lange Jahre der Chef der kreativen Köpfe, Initiator der Schülerfirma „Real Energy“ und engagierte sich für Jugend trainiert für Olympia.

Nach all der Zeit schien es interessant zu erfahren, was für die drei ihren Beruf in den letzten Jahren wirklich ausmachte. Auf die Bitte hin folgenden Satz zu beenden antworteten sie: Lehrer sein bedeutet(e) für mich … Schüler zu begleiten, ihnen Sprachwissen zu vermitteln, ihnen zu helfen aus Fehlern zu lernen und ihren Weg zu gehen. Freude am Vermitteln von Fachwissen, Begleiten von Jugendlichen in einem wichtigen Lebensabschnitt sowie Mitgestalten und Mitwirken in einer funktionierenden Schullandschaft. Die individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der SchülerInnen zu fördern sowie die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Jugendlichen positiv zu unterstützen.

All diese Antworten spiegeln die Begeisterung für den Beruf, jahrelange Erfahrung und die Einsatzbereitschaft für junge Menschen wider, die als Lehrer so unabdingbar sind. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge sagen wir Ade. Gerne hätten wir sie weiterhin im Kollegium gehabt, freuen uns aber auch für sie, dass sie sich jetzt endlich einmal nur auf sich konzentrieren können und das Leben keinem 45-Minuten-Takt mehr folgen muss. So bleibt uns als Kollegen nur zu sagen, farewell, alles Gute und Hals- und Beinbruch!